Was du nicht willst, ist nicht ok!
Wo hört der Spaß auf und wo fängt Gewalt an? Unter sexualisierter Gewalt verstehen wir alle Formen von Übergriffen oder Verletzungen, die im Zusammenhang mit sexuellen Phantasien oder Handlungen stehen. Das beginnt mit sexualisierten Sprüchen, abwertenden Gesten oder unangenehmen Blicken. Auch das Zeigen von Pornobildern, Filmen oder Fotos mit sexuellem Inhalt kann übergriffig und verletzend sein.
Jede Form von Körperkontakt, den du selbst nicht möchtest, ist eine Form von Gewalt. Küsse, Umarmungen, Streicheln oder Berührungen können deine eigenen Grenzen überschreiten. Niemand darf dich anfassen, wenn du das nicht willst. Niemand darf mit dir über Sexualität reden, wenn du das nicht willst. Niemand darf dir Bilder oder Filme mit sexuellen Inhalten zeigen, wenn du das nicht willst.
Viele Menschen denken, sexualisierte Gewalt und Missbrauch sind erst dann geschehen, wenn ein Mädchen vergewaltigt wurde. Das stimmt nicht. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Täter und Täterinnen Gewalt anwenden und ihre Macht ausüben. Nur selten handelt es sich hier um ganz fremde Personen. Meistens gehören diese Menschen in das nahe Umfeld des Mädchens: Stiefvater oder Vater, Onkel, Opa, Mutter, Bruder, Trainer, Babysitter, andere Jugendliche. Das macht es besonders schwer über den Missbrauch zu sprechen. Meist sind es Männer oder Jungen, jedoch auch Frauen und Mädchen. Die Verantwortung für diese Taten liegt immer bei den Tätern oder Täterinnen. Du bist nicht schuld, wenn du gegen deinen Willen zu sexuellen Handlungen gezwungen wirst!
Hol dir Unterstützung – auch noch Jahre später!
Manchmal tauchen die Erinnerung an sexuellen Missbrauch erst später wieder auf, d.h. eine Jugendliche oder eine junge Frau erinnert manchmal klar, manchmal sehr unklar, dass da irgendwas Blödes passiert ist, als sie ein kleines Mädchen war. Dann träumt sie plötzlich wieder schlecht, Fetzen von Erinnerungen, manchmal über ein Bild, eine Musik, eine Berührung tauchen wieder auf und erschrecken das Mädchen und sie ist verunsichert und weiss nicht was los ist. Manchmal hat sie bisher nie darüber gesprochen, weil sie sich nicht getraut hat, manchmal hat sie es versucht und niemand hat ihr geglaubt. Du darfst dir auch Jahre später Unterstützung holen!
Wir informieren, unterstützen und begleiten Mädchen und junge Frauen dabei, wenn sie sich entscheiden, die Tat anzuzeigen.
Wenn du ein Mädchen kennst, um das du dir Sorgen machst, oder wenn du selbst Unterstützung möchtest, dann wende dich an die Online-Beratung oder direkt an die Mitarbeiterinnen von ProMädchen! Sie beraten dich anonym und vertraulich.
K.O.-Tropfen
Immer wieder berichten Mädchen, dass sie in der Disko oder auf einer Party betrunken gemacht worden sind oder ihnen K.O.-Tropfen heimlich verabreicht worden sind. Sie erinnern sich nicht mehr daran, was passiert ist, wachen am nächsten Tag an einem unbekannten Ort auf und haben keine Ahnung, wer ihnen was angetan hat. Du darfst feiern gehen und Spaß haben, du darfst auch Alkohol trinken, wenn du alt genug bist. Schuld sind immer die Täter, die dir das Zeug verabreicht haben.
Unter: www.ko-tropfen-duesseldorf.de findest du viele Informationen zu K.O.-Tropfen. Wie du sie erkennen kannst, wie du dich schützen kannst und was du machen kannst, wenn dir etwas passiert ist.
Weiterführende Links zum Thema findest du hier
Quelle u.a.: Mädchenhaus Bremen